DURCHBRICH BARRIEREN IN 4 SCHRITTEN.

Risikomanage­ment mit der R.I.S.C.-Methode.

Was ist jenseits der Angst, jenseits Ihrer persönlichen oder geschäftlichen „Schallmauer”? Was ist Ihr Wunsch oder Ziel, welches Sie noch nicht angegangen sind? Was sind die Dinge in Ihrem privaten oder geschäftlichen Leben, die Sie noch nicht umgesetzt haben, aber „immer einmal machen wollen”? Es können Lebensträume sein, wie in einem anderen Land leben, eine Weltreise unternehmen, ein Unternehmen gründen, ein Buch schreiben. Es können aber auch ganz pragmatische Dinge sein, wie diese Frau oder diesen Mann in der „Sozial-Akquise” endlich einmal anzusprechen und kennenzulernen oder endlich um eine Gehaltserhöhung zu fragen. Was hält Sie davon ab?

Die persönliche „Schallmauer”

Es ist zum einen die Angst, es nicht zu schaffen, zu versagen, eine negative Antwort oder eine Ablehnung zu erhalten. Zum anderen ist es ein unangenehmes Gefühl des Unbekannten, da wir die Situation noch nicht durchlebt haben, nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen, wenn Widrigkeiten auftreten – es ist ein vermeintlich unkalkulierbares Risiko. Dies steht wie eine unsichtbare Barriere, wie eine “Schallmauer” zwischen dem hier und jetzt und den Wünschen und Zielen.

Risikomanagement mit der „R.I.S.C. – Methode”

Kampfpiloten werden darauf gedrillt, genau diese Gefühle zu relativieren. Jede Unwägbarkeit wird im Risikomanagement, in der Risikoanalyse und in der Risikobewertung, ermittelt und die entsprechenden Handlungsoptionen entwickelt. Im Training und in Simulatoren werden die Handlungsoptionen trainiert, damit Kampfpiloten in jeder wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Situation instinktiv wissen, wie sie agieren werden. Dadurch werden Risiken einschätzbar und Situationen bereits mental erlebbar, selbst wenn sie noch nie eingetroffen sind. Genau diese Methodik im Risikomanagement erlaubt es ihnen, sich jeden Tag jenseits der Schallmauer zu begeben. Auch Sie können diese Risikomanagement Methodik in 4 relativ einfachen Schritten nutzen, um Ihre Barriere, Ihre “persönliche Schallmauer”, zu durchbrechen – mit der „R.I.S.C. – Methode”.

R = Risk: Was ist das Risiko?

Stellen Sie sich in der Risikoanalyse kritisch die Frage: Was hält Sie von Ihren Wünschen ab, was ist Ihre „Schallmauer”? Was ist das Risiko? Schreiben Sie auf, was eintreten könnte, die wahrscheinlichen und auch die unwahrscheinlichen, die „das-passiert-sowieso-nicht-Szenarien”. Seien Sie in Ihrem persönlichen Risikomanagement ehrlich zu sich selbst. Bei komplexen und vielschichtigen Risiken nutzen Sie die Risiko-Matrix in der Risikoanalyse und Risikobewertung. Schätzen Sie zusätzlich den Schweregrad (“Severity”) der Folgen ab, wenn ein bestimmtes Szenario eintritt.

I = Likelihood: Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit?

Der nächste Schritt im Risikomanagement bzw. in der Risikobewertung ist die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken von „sehr wahrscheinlich” bis „unwahrscheinlich”.

S = Scenario Management: Was machen Sie?

Das Szenario Management ist das Herzstück im Risikomanagement. Holen Sie sich dazu evtl. Unterstützung. Sprechen Sie mit Ihrem engsten Vertrauten. Er hat die Rolle des „Advocatus Diaboli”. Bei Business-Szenarien setzen Sie sich mit Ihren Kollegen oder Mitarbeitern zusammen. Die zentrale Frage ist: „What if”? Was tun Sie, wenn dies oder jenes Szenario eintritt? Antizipieren Sie Ihre Aktionen und entwickeln Sie konkrete und vor allem umsetzbare Handlungsoptionen für jedes Szenario bzw. identifiziertes Risiko,

  1. um den Eintritt zu verhindern (“Likelihood Reduction”),
  2. die Auswirkungen zu mildern (“Risk Mitigation”).

C = Chair Flying: Simulieren Sie Ihre Handlungsoptionen

Wenn Sie die ersten beiden Schritte durchlaufen haben, gehen Sie Ihre identifizierten Handlungsoptionen durch und trainieren Sie sie. Brauchen Sie dazu einen unerschwinglichen Simulator, wie Kampfpiloten? Nein, Sie besitzen bereits den teuersten und jederzeit verfügbaren Simulator, den „zwischen Ihren beiden Ohren”.

Die Methode zur Simulation Ihrer Handlungsoptionen nennt sich „Chair-Flying” (s.a. „Entscheiden unter Druck“). Auch Sportler nutzen u.a. diese Methode. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und gehen Sie jedes Szenario durch:

  • Visualisieren Sie genau die Situation: Wo könnte das Szenario eintreten, wie ist das Ambiente, die Landschaft, der Raum? Wer ist anwesend, mit wem sprechen Sie, etc.
  • Wie fühlt sich das an? Machen Sie sich mit der Situation, mit dem Risiko vertraut.
  • Was sagen Sie? Wie handeln oder verhandeln Sie? Durchlaufen Sie jede Ihrer Aktionen Schritt für Schritt, bis Sie sich sicher fühlen.

Gehen Sie am besten jede Ihrer Handlungsoptionen im Risikomanagement allein durch, z.B. üben Sie im Auto, wenn es um eine Argumentation, Einwandbehandlung oder eine Präsentation geht. Es macht einen enormen Unterschied, ob Sie die Szenarien nur gedanklich durchgehen oder tatsächlich laut vor sich hinsprechen. Das bringt Sie persönlich wesentlich weiter voran, als „Das Beste aus den 80ern, 90ern und den Hits von heute!”

Und wenn es nicht auf Anhieb klappt? Kein Problem, es ist nur ein „Simulator”. Sie können zu jedem Zeitpunkt „Ihren Simulator” auf Reset setzen und wieder von vorn beginnen.

Durchbrechen Sie „Ihre Schallmauer”

Die systematische Auseinandersetzung im Risikomanagement relativiert Ihre Barrieren, Ängste und Befürchtungen. Risiken und Unsicherheiten werden transparent und mental erlebbar. Vor allem stärkt es Ihr Selbstvertrauen, denn Sie haben jedes Szenario und vermeintliches Risiko nicht nur bereits gedanklich durchlebt, sondern wissen, wie Sie damit umgehen werden.

Sie brauchen allerdings nicht bei jeder Barriere die Risiken und Eintrittswahrscheinlichkeiten bis ins kleinste Detail analysieren. Bei kleineren, „überschaubaren Barrieren”, wie z.B. der begründete Wunsch nach der längst überfälligen Gehaltserhöhung oder den vermeintlichen Wunschpartner endlich einmal anzusprechen, stellen Sie sich in Ihrem Risikomanagement einfach die Frage: Was soll im schlimmsten Fall passieren? Stellen Sie den Konsequenzen einmal Ihre persönlichen „missed opportunities” gegenüber? Was wiegt schwerer, die vermeintlichen Konsequenzen oder es nicht zu tun? Neben dieser Frage, sollten Sie aber immer das Szenario-Management und das „Chair-Flying” durchführen, damit Sie die bestmöglichen Voraussetzungen haben, die Situationen erfolgreich zu meistern.

Probieren Sie die R.I.S.C.-Methode für Ihr persönliches Risikomanagement aus, im Business und Privatleben. Durchbrechen Sie Ihre “persönlichen Schallmauer” wie ein Kampfpilot, denn:

„Man bereut nie, was man getan hat, sondern immer, was man nicht getan hat!”

Marc Aurel, römischer Kaiser und Philosoph (121-180 v. Chr.)

In diesem Sinne, bleiben Sie auf Kurs!